Die deutsche Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete wurde am Dienstagabend in Barcelona mit der Ehrenmedaille des katalanischen Regionalparlaments geehrt. Ausgezeichnet wurde auch der Gründer der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms, Oscar Camps. Überreicht wurden die Ehrenmedaillen vom katalanischen Parlamentspräsidenten Roger Torrent, die Laudatio hielt Fußballtrainer Pep Guardiola.
Nachdem er eine Minute Katalanisch gesprochen hatte, wechselte Guardiola, der frühere Trainer des FC Bayern München, für ein paar Sätze auf Deutsch und sagte: „Danke dir, Kapitänin, dass du uns so viel Bedeutendes und Fundamentales gezeigt hast. Besonders, dass die Solidarität, die Tugend und die Stärke eines jeden Landes sein soll: Wir brauchen offene Häfen. Wenn diese Häfen noch geschlossen sind, müssen wir sie öffnen, um Humanität in jedem Land zu verankern. Denn wir wollen nicht, wie du so treffend gesagt hast, dass sich die Vergangenheit in der Zukunft wiederholt.“ Danach sprach der 48-Jährige auf Katalanisch weiter.
„Eins möchte ich klar sagen: Medaillen und Worte werden nicht ausreichen“, erklärte Rackete und forderte „konkrete Akte der Solidarität“. Sie war Ende Juni in Italien festgenommen worden, nachdem sie ihr Schiff „Sea-Watch 3“ mit 40 Flüchtlingen an Bord in den Hafen von Lampedusa gesteuert hatte, obwohl Italiens damaliger Innenminister Matteo Salvini von der rechtsextremen Lega-Partei das Anlegen von Rettungsschiffen in italienischen Häfen verboten hatte.
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