Submitted bySeebruecke onFr., 13.09.2019 - 09:58

Nach Blockade

Zwei EU-Länder nehmen Migranten der "Alan Kurdi" auf

Seit Tagen liegt das Rettungsschiff "Alan Kurdi" vor Malta, nur noch wenige Migranten sind an Bord. Nun wurde offenbar eine Lösung für sie gefunden.

Die maltesische Regierung hat mitgeteilt, dass es für die auf dem deutschen Rettungsschiff "Alan Kurdi" verbliebenen Migranten nach tagelanger Blockade eine Lösung gibt. Zwei EU-Länder hätten sich zur Aufnahme der fünf verbleibenden Migranten bereit erklärt. Die Migranten sollten nicht in Malta bleiben. Welche Staaten die Menschen übernehmen, blieb unklar.

Das Schiff der Regensburger Organisation Sea-Eye hatte vor etwa zehn Tagen 13 Migranten auf dem Mittelmeer aufgenommen, die meisten wurden schon zuvor als Notfälle an Land gebracht. Von der Crew wurden zwei Suizidversuche gemeldet. Die Menschen kommen nach Angaben der NGO aus Tunesien. Sie werden nun von maltesischen Armeeschiffen an Land gebracht.

Nun ist noch das Rettungsschiff "Ocean Viking" mit 84 Bootsflüchtlinge auf dem Meer blockiert. Das Boot darf - wie so viele andere Schiffe zuvor - bisher weder in Malta noch in Italien anlegen.

Vertreter von EU-Regierungen suchen nach Lösung

Auf der Suche nach einer Lösung, wie Bootsflüchtlinge innerhalb der EU verteilt werden sollen, könnte es jedoch bald Fortschritte geben. Am 23. September hat Malta Vertreter Deutschlands, Frankreichs, Italiens, des EU-Ratsvorsitzenden Finnland sowie der EU-Kommission in die maltesische Stadt Vittoriosa eingeladen, wie eine Sprecherin des maltesischen Innenministeriums bestätigte. Das ursprünglich für den 19. September vorgesehene Treffen hatte zunächst wegen Terminproblemen verschoben werden müssen.

Die Übergangsregelung soll verhindern, dass Italien und Malta Schiffen mit geretteten Migranten an Bord weiter die Einfahrt in ihre Häfen versagen. Beide Länder hatten dies zuletzt mehrfach getan und gefordert, dass andere EU- Staaten vorher zusagen, alle Migranten an Bord der Schiffe aufzunehmen. Die Menschen mussten daraufhin oft für mehrere Wochen auf den Schiffen ausharren.

höh/dpa