Submitted bySeebruecke onDo., 11.04.2019 - 10:15

Lunabrunnen

Eine Gruppe von Aktivist*innen hat in der Nacht vom 20.3 auf den 21.3. im Lunabrunnen auf dem Marktplatz in Lüneburg ein Mahnmal gegen das Massensterben im Mittelmeer errichtet. Damit setzen sie ein Zeichen gegen die Ablehnung des Antrags der Seebrücke „Lüneburg zum sicheren Hafen erklären“ am 28.2.2019 im Stadtrat durch SPD, CDU, FDP und AFD.


Es ist eine Skulptur aus Pappmaché-Armen, die auf einer blauen Plane über dem Brunnen montiert sind. Die Arme stehen symbolisch für die Tausenden von Menschen, die Jahr für Jahr auf der Flucht nach Europa im Mittelmeer ertrinken. Der Protest richtet sich gegen die 
Abschottungspolitik der Europäischen Union und Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung. Seit vorgestern Abend (19.3.) wird das 
Seenotrettungsschiff „Mare Jonio“ im Hafen von Lampedusa festgehalten und die Besatzung wurde festgenommen. Damit ist kein ziviles 
Seenotrettungsschiff mehr auf dem Mittelmeer im Einsatz, das bedeutet, dass durch diese Politik der Abschottung der Tod von Tausenden in Kauf genommen und aktiv Rettung von Menschen verhindert wird. Die Aktivist*innen fordern, dass die Stadt Lüneburg nicht weiter 
gleichgültig zuschaut, wie geltendes Völkerecht verletzt wird, sondern sich dazu bereit erklärt aus Seenot gerettete Menschen aufzunehmen.

Es folgt der Text, den wir auf einem Schild am Mahnmal angebracht haben:
17.000 Menschen sind seit 2014 im Mittelmeer ertrunken. Doch statt dem Sterben im Mittelmeer ein Ende zu setzen und sichere 
Fluchtwege zu schaffen schottet sich Europa zunehmend ab und kriminalisiert die Seenotrettung. Damit verletzen wir geltendes Völkerrecht.
Die Initiative Seebrücke hat im Stadtrat einen Antrag gestellt Lüneburg zum sicheren Hafen zu erklären, somit aus dem Mittelmeer gerettete Menschen aufzunehmen. Dieser Antrag wurde am 28.2. 2019 von SPD, CDU und AFD abgelehnt. Diese Entscheidung können wir nicht akzeptieren, denn so nehmen wir den Tod von Tausenden in Kauf. Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, Hunger und Armut. 
Menschen, die ihre Heimat aufgeben in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Mit diesem Mahnmal wollen wir das alltägliche Leid Flüchtender für uns in Lüneburg ein Stückchen greifbarer machen. Flucht ist kein Verbrechen!
Reicht ihnen die Hand!

Datum