Mitarbeiter*innen des UNHCR und der IOM stehen bei Push-Backs der sogenannten libyschen Küstenwache in den Häfen und zählen die Zurückdeportierten. Außerdem suchen sie die libyschen Gefangenenlager auf, um einige Wenige auszuwählen, die entweder nach Niger oder in die EU evakuiert werden. Aufgrund dieses Monitoring in den Häfen und der Gefangenenlager schlagen erste UNHCR-Gruppen in Libyen Alarm: Die Internierungen werden immer grausamer, allein schon wegen zunehmender Überfüllung und der Sommerhitze. Besonders dramatisch sei die Situation im „Haftlager“ [UNHCR] in Zintan mit aktuell 654 Internierten. Es drohten Verzweiflungsszenarien. Nötig sei ein sofortiger Stopp der Push-Backs nach Libyen.
MSF fordert nach einer neuen Bestandsaufnahme eine „sofortige humanitäre Evakuierung“ aller 5.800 Internierten und die „Schließung der Haftzentren“.
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