Am Donnerstagnachmittag startete die fünfte Sea-Eye-Mission mit der ALAN KURDI. Die 20 Crewmitglieder aus sechs europäischen Nationen werden von der Hamburger Ärztin Barbara Held in den Einsatz geführt. Held nahm seit 2016 bereits an zahlreichen Rettungseinsätzen als leitende Bordärztin auf den Schiffen von Hilfsorganisationen teil. Insgesamt war sie dort an der Rettung von mehr als 8.000 Menschenleben beteiligt. Auf der ALAN KURDI fährt sie nun zum ersten Mal als Einsatzleiterin.
"Dass Rettungsschiffe nicht auslaufen dürfen ist unerträglich für mich. Den Tod vieler Menschen in Kauf zu nehmen ist unterlassene Hilfeleistung. Wir hoffen wirksam helfen zu können", sagt Einsatzleiterin Held, die beruflich als Schiffsärztin arbeitet.
Barbara Held wird landseitig von einem Team erfahrener Einsatzleiter und juristischen Experten im See- und Völkerrecht unterstützt.
Andrey Kovaliov ist zum zweiten Mal Kapitän der ALAN KURDI. Er war außerdem mehrmals Schiffsführer auf dem Rettungsschiff "Aquarius".
Die ALAN KURDI wird die Libysche Such- und Rettungszone voraussichtlich am Dienstag erreichen. Dort gibt es derzeit keine Rettungsschiffe. Derweil meldete das Suchflugzeug Moonbird heute morgen einen Seenotfall.
Zusätzliche Unterstützung erhoffet sich Sea-Eye von dem neuen Rettungsschiff OCEAN VIKING, dass von MSF und SOS Mediterranee entsandt worden ist. Es wird in wenigen Tagen das Mittelmeer erreichen.
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